Machtvolle Demonstration gegen Werksschließung von Continental in Karben

Menschenkette bis zum Rathaus

10.09.2020 | In Karben haben heute 1.000 Kolleginnen und Kollegen gegen die geplante Schließung des Werks von Continental demonstriert. Mit einer Menschenkette, die vom Werk bis zum Rathaus reichte, brachten die Beschäftigten des Betriebs eindrucksvoll ihren Protest zum Ausdruck.

Der Betriebsratsvorsitzende Frank Grommeck und der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Frankfurt, Michael Erhardt, holten den Bürgermeister von Karben, Herrn Rahn, vom Rathaus zur Kundgebung vor dem Werk ab.

Anschließend setzte sich der Demonstrationszug vom Rathaus mit Bürgermeister Rahn an der Spitze zur Kundgebung vor dem Werkstor in Bewegung.

Die Kundgebung wurde von Christian Egner geleitet, der am Vorabend zum Zweiten Bevollmächtigten der Frankfurter IG Metall gewählt worden war.

Christian Egner brachte mit seiner Moderation immer wieder die kämpferische Einstellung der Kolleginnen und Kollegen bei Conti in Karben auf den Punkt: "Was wollen wir. Wir bleiben hier."

Auf der Kundgebung betonte Michael Erhardt: "Das habe ich in meiner ganzen Zeit als Gewerkschaftssekretär noch nicht erlebt, dass eine Stadt zu einer Demonstration gegen eine Werksschließung aufruft." Gemeinsam standen die Vertreter aller Parteien des Karbener Gemeindeparlaments später für ein Foto vor der Kundgebungsbühne, um ihre Solidarität zu demonstrieren. Bürgermeister Rahn brachte sein völliges Unverständnis zum Ausdruck, dass das mehrfach ausgezeichnete Werk nach dem Willen der Konzernleitung keine Perspektive haben soll.

Der Betriebsratsvorsitzende Frank Grommeck empörte sich: "In den letzten zehn Jahren hat Continental durch tarifliche Verzichte der Belegschaft mit dem Ziel der Standortsicherung 52 Millionen € aus den Entgelten der Belegschaft erhalten. In der Zwischenzeit sind mit diesem Geld und weiteren Verzichtsleistungen an anderen Standorten in Deutschland die Werke in Debrecen in Ungarn und Kaunas in Litauen gebaut worden, die jetzt unsere Produktion übernehmen sollen. Das ist doch eine Unverschämtheit."

Die vielen Solidaritätsbeiträge auf der Kundgebung von Betriebsräten von Continental Teves in Rödelheim und Vitesco in Schwalbach, die selbst um ihre Arbeitsplätze kämpfen, und dem Nachbarn Contitech, aber auch über den Konzern hinaus von König + Neurath und Diehl Aerospace haben alle eine Botschaft gehabt:

Es lohnt sich zu kämpfen und die Solidarität gehört den Kolleginnen und Kollegen in Karben.

Von: fb

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