Tarifergebnis bei Zumtobel erzielt

Erfolgreich nach über sieben Wochen Arbeitskampf

27.10.2016 | Usingen - Am gestrigen Mittwoch, 26. Oktober 2016, ist im Rahmen einer Einigungsstelle ein Verhandlungsergebnis über einen Sozialplan und einen Sozialtarifvertrag beim Leuchtenhersteller Zumtobel in Usingen erzielt worden.

Heute haben die Mitglieder der IG Metall in einer Urabstimmung über den Sozialtarifvertrag abgestimmt, der vor allem eine Bonusregelung für IG Metall-Mitglieder bei den Abfindungen enthält. Das Ergebnis von 96,4% ist mehr als eindeutig.

Am morgigen Freitag, 28.10., 24 Uhr geht der Streik für einen Sozialtarifvertrag bei Zumtobel nach mehr als sieben Wochen zu Ende. Am 30. August hatte Zumtobel der Belegschaft mitgeteilt, dass die Verkaufsverhandlungen zur Weiterführung der Produktion in Usingen beendet worden seien, obwohl diese Fortführung zuvor als nahezu gesichert dargestellt worden war.

In einer Urabstimmung am 7. September haben sich dann 99,2% der Mitglieder der IG Metall bei Zumtobel für einen unbefristeten Streik für einen Sozialtarifvertrag entschieden. Es war klar, dass nur mit dem Druck eines Streiks angemessene Abfindungen und eine gut ausgestattete Transfergesellschaft zu erzielen waren. Dieses Ziel ist nun mit dem gestrigen Verhandlungsergebnis im Rahmen einer Einigungsstelle unter dem Vorsitz von Gunnar Rath, Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Hamburg, erreicht worden.

Lange Zeit hat Zumtobel gemauert und sich nicht bereit erklärt, für Abfindungen mehr als 0,7 Bruttomonatsgehälter pro Beschäftigungsjahr zu zahlen. Mit vielfältigen Aktionen im Rahmen des langen Streiks haben die Beschäftigten den Druck auf Zumtobel verstärkt. Dazu gehörten eine demonstrative Aktion an der Frankfurter Börse, um zu zeigen, dass es Zumtobel nur um die Steigerung des Aktienkurses geht, zwei Aktionen direkt am Firmensitz von Zumtobel in Dornbirn in Österreich, eine Aktion vor dem hessischen Landtag anlässlich einer aktuellen Stunde zum Polizeieinsatz am Werk in Usingen und eine Aktion auf der Berliner Fachmesse für Elektrotechnik und Licht und viele weitere Aktionen, die öffentlichen Druck machten.

Erst in der dritten Verhandlungsrunde am gestrigen 26. Oktober hat sich Zumtobel so bewegt, dass ein akzeptables Ergebnis möglich wurde.

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