Protestkundgebung und Go-In bei Atos-Tarifverhandlungen

Atos-Beschäftigte machen Druck auf Entgeltverhandlungen

20.05.2016 | Frankfurt - Heute haben sich 150 Beschäftigte des IT-Dienstleisters Atos zunächst um 10 Uhr vor dem Hauptbahnhof und dann ab 10.30 Uhr vor dem DGB-Haus in der Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77 zu einer Protestkundgebung versammelt. Anlass waren die um 11 Uhr im Gebäude des IG Metall-Vorstands in Frankfurt stattfindenden Tarifverhandlungen über die diesjährige Entgelterhöhung bei Atos. .

Die IG Metall hat die Beschäftigten bei Atos, die im Squaire am Frankfurter Flughafen arbeiten, und in Offenbach zu Warnstreiks aufgerufen, damit sie ihren Protest gegen die Blockadehaltung der Atos-Geschäftsleitung bei der diesjährigen Entgeltrunde in die Öffentlichkeit tragen. Beteiligt waren im Rahmen eines Solidaritätswarnstreiks auch Beschäftigte des Telekommunikationsunternehmens Unify, die jetzt zum Atos-Konzern gehören, weil auch für sie Atos die bereits fest vereinbarte Tariferhöhung in 2016 nicht zahlen will.

Für den IT-Dienstleister Atos gilt seit 2013 ein Rahmentarifvertrag IT-Dienstleistungen, der die jährlichen Entgelterhöhungen mit einer einmonatigen Verzögerung an die Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie koppelt.

Diese Koppelung will die Atos-Geschäftsleitung seit dem letzten Jahr kappen, obwohl sie erst seit 2013 vereinbart ist.

Im letzten Jahr konnte erreicht werden, dass allen Mitgliedern der IG Metall der für 2015 fällige Geldbetrag aus der Tariferhöhung ausgezahlt wird.

In diesem Jahr hatte Atos bis zur heutigen Verhandlung lediglich eine Entgelterhöhung von 0,5% angeboten, obwohl ja nicht einmal die Tariferhöhung aus dem letzten Jahr dauerhaft umgesetzt worden ist, von den gerade für die Metall- und Elektroindustrie für 2016 vereinbarten 2,8% und der Einmalzahlung von 150 € ganz zu schweigen. Die IG Metall fordert die Umsetzung der Tariferhöhung aus 2015 und die diesjährige Tariferhöhung für die IG Metall-Mitglieder.

Gerade die Erhöhung der Entgelte um die jeweils vereinbarte Erhöhung in der Metall- und Elektroindustrie war aber im Jahr 2013 ein Kernpunkt des Rahmentarifvertrags IT-Dienstleistungen. Diese Zusage wollen sich die Beschäftigten bei Atos nicht nehmen lassen.

Nach der Protestkundgebung sind die 150 Kolleginnen und Kollegen an den Ort der Verhandlungen im Gebäude des IG Metall-Vorstands gezogen. Dort wurden dem Personalchef von Atos, Herrn Littke, und den weiteren Mitgliedern der Atos-Verhandlungsdelegation Unterschriftenblätter übergeben. Der Text für die Unterschriften lautete: „Ich leiste jeden Tag gute Arbeit, damit Atos erfolgreich ist. Dafür erwarte ich ein gutes Gehalt und die Tariferhöhungen.“

Trotzdem hat Atos in den heutigen Verhandlungen lediglich eine Entgelterhöhung von insgesamt 1,5% für 2015 und 2016 angeboten. Und Atos beharrt weiter auf der Abkoppelung von den Erhöhungen für die Metall- und Elektroindustrie.

Beides ist für uns nicht hinnehmbar. Es werden weitere massive Aktionen notwendig sein, um Atos zum Einlenken zu bewegen

Von: lr

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