Otto Brenner Stiftung Studie

Tragische Einzelfälle? Wie Medien über Gewalt gegen Frauen berichten

13.07.2021 | Ob und in welcher Form über Gewalt gegen Frauen berichtet wird, beeinflusst den gesellschaftlichen Umgang mit diesem Problem. Christine Meltzer, Kommunikationswissenschaftlerin am Institut für Publizistik an der Uni Mainz, hat die Berichterstattung deutscher Tageszeitungen untersucht und rund 3.500 Artikeln analysiert.

Die Ergebnisse der Untersuchung offenbaren einige Verzerrungen, z.B. im Vergleich zu "offiziellen" Kriminalstatistiken:

  • In über der Hälfte der Artikel wird über Gewaltfälle berichtet, die mit dem Tod des Opfers endeten - dieser Extremfall macht jedoch weniger als ein Prozent aller Gewalttaten gegen Frauen aus.
  • Die mit zwei Dritteln "alltäglichste" Form der Gewalt gegen Frauen, die Körperverletzung, findet medial hingegen kaum Erwähnung (18 Prozent aller Artikel).
  • Und: Gewalttaten an Frauen werden viel zu selten als Gewalttaten in Partnerschaften oder intimen Beziehungen präsentiert.

Von Gewalt Betroffene finden inzwischen in den Medien Gehör, sie sprechen über ihre Erlebnisse, fordern strafrechtliche Konsequenzen und mehr politische Grenzziehungen. Medien sollten diese Entwicklungen angemessen begleiten, unterstützen und stärken, schreiben Stiftung und Autorin. 

Die OBS-Studie lesen, runterladen, bestellen:

Studie lesen, runterladen und bestellen:
https://www.otto-brenner-stiftung.de/gewalt-gegen-frauen

Von: fb

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