05.11.2024 | 300 Kolleg*innen sind bei der Frankfurter Samson AG dem Warnstreikaufruf ihrer IG Metall gefolgt. Sie zeigen sich empört über das unzureichende Angebot der Arbeitgeber!
Die Arbeitgeber haben sich bei der dritten Verhandlungsrunde in Mainz keinen Millimeter in unsere Richtung bewegt. Sie betonen sogar, dass ihr Angebot fair und angemessen sei. Wir sprechen hier allerdings immer noch von erstmal 9 Monaten mit überhaupt nichts. Den Winter inklusive der erdrückenden Heizkosten sollen wir also weiter mit dem klarkommen, was wir haben. Dann, ab dem 01.07.2025, bekommen wir ganze 1,7% Entgelterhöhung. Wir wissen jetzt schon, dass das ein Reallohnverlust sein wird. Wir können uns dann also nächstes Jahr noch weniger leisten als dieses Jahr. Aber den Arbeitgebern ist das nicht genug. 12 Monate später, am 01.07.2026, gibt es nochmal 1,9%. Wieder ein Reallohnverlust. Wieder weniger Essen im Einkaufswagen als im Jahr davor. Und weil sie so spendabel sind, sollen wir doch bitte nochmal 6 Monate dranhängen, damit sich aus dem Ganzen eine 27-monatige Laufzeit ergibt.
Und auch diejenigen, die sich bereits jetzt schon kein Leben in Frankfurt mehr leisten können, unsere Azubis und Studis, sind ihnen nicht einmal ein Angebot wert! In Ausbildung zu sein, heißt nicht, dass man kein Geld zum Überleben braucht. Die Azubis in Deutschland sind im Schnitt 20 Jahre alt, wenn sie beginnen, und haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Das ist mit 800 Euro netto in Frankfurt aber nicht möglich.
Für die Beschäftigten von Samson wird der Umzug nach Offenbach immer konkreter. Mit dabei beim Warnstreik war auch Manuel Schmidt, erster Bevollmächtigter der IG Metall Offenbach. Zusammen mit Christian Egner von der IG Metall Frankfurt haben beide deutlich gemacht, es mögen unterschiedliche Städte sein, es ist aber eine IG Metall und wir kämpfen überall gemeinsam für unsere Interessen! Jason Henß, als Leiter des Vertrauenskörpers, erinnerte daran, dass sich bereits in den ersten 4 Tagen über 216.000 Menschen an den Warnstreiks beteiligt haben und dass, wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen, die IG Metall den Druck auf sie deutlich erhöhen wird.