Tarifverhandlungen

Atos Beschäftigte: Nicht mit uns!

20.05.2019 | Der IT-Dienstleister Atos sieht sich in einer Transformation und will diese mit massiven Einschnitten bei den Beschäftigten meistern. Nach den letzten ergebnislosen Verhandlungen bei Atos trafen sich heute die Beschäftigten am Standort Frankfurt, um deutlich zu sagen: So nicht! Nicht mit uns!

Mit einer langen Liste von Forderungen hat sich das Atos-Management an die Betriebsräte und die IG Metall gewandt. Zur Erhöhung der Profitabilität sollen Arbeitsplätze abgebaut und ausgelagert werden, Gehälter und das 13 Monatsgehalt reduziert, freie Tage gestrichen und Gleitzeitsalden gekappt werden.

Gegen diese Kürzungsorgie und den angedrohten Stellenabbau richtet sich der Protest der Beschäftigten in Frankfurt. In einer ersten Aktion machten sie am Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens auf die Pläne des Atos-Management aufmerksam. Ihre klare Botschaft an die Verantwortlichen bei Atos: So nicht! NICHT MIT UNS!

Bernd Montag, Betriebsratsvorsitzender bei Atos in Frankfurt, zeigte sich kämpferisch: "Das Management hat bei der Unternehmensführung massive Fehler gemacht. Die Geschäftsleitung selbst hat von einem kollektiven Versagen des Managements in derVergangenheit gesprochen. Nun sollen diese Probleme auf Kosten der Mitarbeiter gelöst werden. Nicht mit uns! Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Es ist jetzt an der Unternehmensführung ihre zu machen, ohne dabei die Mitarbeiter zu schröpfen". Die Betriebsräte und die IG Metall bei Atos kämpfen für einen nachhaltigen und auf die Zukunft gerichteten Umbau des Unternehmens. "Wir wollen beim Umbau eine Beteiligung der Beschäftigten und eine Beschäftigungssicherung von 5 Jahren," so Montag weiter.

Die nächste Verhandlungsrunde wird am 29.05. in Frankfurt sein. Für die Beschäftigten am Standort ist klar, dass sie weiterhin Druck machen werden, damit nicht sie diejenigen sind, die die Fehler des Atos-Managements ausbaden müssen. Dafür wollen sie weiterhin gemeinsam streiten.

Darum geht es

Die Pläne des Atos-Managements sehen einen "Kapazitätsabbau" vor. Von 7.500 Beschäftigten in Deutschland sollen 600 Beschäftigte in andere Firmen wechseln und 300 Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden. Außerdem sollen weitere 600 Beschäftigte über Altersteilzeit und Vorruhestand ausscheiden. Bis 2021 würden fast 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlagert oder ihre Arbeitsplätze abgebaut werden.

In diesem Zusammenhang spricht die ATOS-Geschäftsführung von einem Transformationsprogramm, das eine technologische Neuausrichtung vorsieht und eine notwendige Qualifizierungsoffensive. Aus Sicht von Bernd Montag ist eine Qualifizierungsoffensive die richtige Antwort auf die anstehenden Herausforderungen. Für ihn ist aber klar, dass das Management jahrelang die Ausbildung der Mitarbeiter auf zukunftsfähige Aufgabenfelder vernachlässigt hat. "Jetzt sollen die Beschäftigten für die Versäumnisse des Managements bezahlen. Das ist so mit uns nicht zu machen," kritisiert Montag den Kurs des Unternehmens deutlich.

Von: fb

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