24-Stunden-Streik bei AVO Carbon

Streik für einen ganzen Tag schafft starke Solidarität

02.02.2018 | Frankfurt – Am gestrigen Donnerstag, 1. Februar, 6 Uhr ist es soweit. Mit der Frühschicht beginnt der 24-Stunden-Warnstreik für alle drei Schichten beim Automobilzulieferer AVO Carbon in Frankfurt-Kalbach. 70 Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht demonstrieren mit ihrem Warnstreik, dass sie mit aller Kraft für die Tarifforderungen der IG Metall nach 6% mehr Geld für 12 Monate und eine Arbeitszeitverkürzung auf bis zu 28 Stunden für bis zu 2 Jahren mit Rückkehrrecht in Vollzeit eintreten, für die es für Schichtarbeiter, Betreuung der Kinder und für Pflege von Angehörigen auch einen Teillohnausgleich gibt.

Foto: Frank Rumpenhorst

Der ganztägige Warnstreik ist einer von insgesamt ca. 275 ganztägigen Warnstreiks in der ganzen Republik, die die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie endlich zum Einlenken bringen sollen.
Michael Erhardt, Erster Bevollmächtigter der Frankfurter IG Metall, dazu: „Die Arbeitgeber wollen die Beschäftigten für die nächsten 27 Monate mit Entgelterhöhungen von nicht einmal 3% auf das Jahr gerechnet abspeisen. Das steht in deutlichem Missverhältnis zur glänzenden wirtschaftlichen Lage der Branche. Und die Blockadehaltung der Arbeitgeber bei der Arbeitszeitverkürzung mit Teillohnausgleich ist einfach unerträglich.“

Recep Akbas, Betriebsratsvorsitzender von AVO Carbon, freut sich, dass seine Kolleginnen und Kollegen sich beim Warnstreik so prima engagieren. „Ihr kämpft heute an der Seite von vielen anderen Kolleginnen und Kollegen für die gesamte Branche für die Durchsetzung unserer berechtigten Forderungen. Wir spüren die Solidarität, die nötig ist, um unseren Erfolg in der Tarifrunde zu sichern.“

Am Morgen kommt ein Autokorso mit über 50 Fahrzeugen mit Aufzugsmonteuren von Otis, Schindler, Kone und ThysssenKrupp mit nicht enden wollendem Hupkonzert bei AVO an, der zuvor an der Eissporthalle zu einer Solidaritätsfahrt durch die Stadt gestartet ist. Das Bild der ankommenden Kolleginnen und Kollegen ist eindrucksvoll.

Über den ganzen Tag kommen immer wieder Solidaritätsdelegationen aus vielen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, aber auch vom IG Metall Vorstand bei den Streikenden an. Mehrfach bringen sie in kleinen Streikkundgebungen ihre Unterstützung für den Tagesstreik zum Ausdruck und erleben, dass ein Tarifkonflikt auch massivere Streiks braucht, um unsere Position durchzusetzen.

Für die aktivsten Kolleginnen und Kollegen wird es ein langer Tag, der lange vor 6 Uhr in der Frühe begonnen hat und bis in die Nacht zum Freitag dauert. Aber alle sind sich am Ende einig: Es ist eine tolle Erfahrung der Solidarität.

Von: fb

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