Frankfurter Siemensianer warnstreiken in Offenbach

1200 Kolleginnen und Kollegen demonstrieren gemeinsam

24.01.2018 | Frankfurt/Offenbach – 300 Kolleginnen und Kollegen des Siemens Schaltanlagenwerks Frankfurt haben sich am heutigen Warnstreik beteiligt. Um 10 Uhr sammeln sich die Warnstreikenden am Haupteingang von Siemens in der Carl-Benz-Straße und ziehen dann in einem Demonstrationszug über die Carl-Ulrich-Brücke nach Offenbach, wo an der Kreuzung Kaiserstraße/Berliner Straße der Demonstrationszug der Offenbacher Warnstreikbetriebe (GKN Driveline, manroland, Magna, Siemens Offenbach, VDE sowie elf weitere Betrieben) wartet. Beim Zusammentreffen der beiden Demonstrationszüge wird es richtig laut. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und Hauptredner auf der Abschlusskundgebung vor dem Offenbacher Rathaus sagt: "Wir wollen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Die Frage lautet, wer über unsere Zeit bestimmt: Der Arbeitgeber, der Markt, der Kunde – oder wir selbst?"

Foto: Dietmar Kuttner

Im Hinblick auf die Haltung der Arbeitgeber äußert Hans-Jürgen Urban weiter: „Ich kann den Arbeitgebern nur empfehlen, die Entschlossenheit und Solidarität unserer Kolleginnen und Kollegen nicht zu unterschätzen. Wir verhandeln faire und seriös, aber Verweigerungshaltungen lassen wir uns nicht ewig bieten! Wenn sich nichts nach vorne bewegt, legen wir eine Schippe drauf! Und wenn notwendige noch eine!.“

Andreas Firle, Betriebsratsvorsitzende von manroland sagt: „Die Entgeltforderung ist mehr als gerecht. Die Arbeitgeber wissen nicht mehr wohin mit dem Geld, bei uns ist in guten Händen. Dann flutscht es auch weiterhin mit der guten Konjunktur.“ Marcello D’Ambrogio, Betriebsratsvorsitzender des Siemens Schaltanlagenwerks, ruft den Warnstreikenden zu: „Offenbach und Frankfurt gehören zusammen und Fachkräfte gibt es nicht umsonst. Fachkräfte bekommt man mit einer guten tariflichen Bezahlung und einem sicheren Arbeitsplatz.“

Die Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung von Siemens Offenbach Margit Schmitt, sagt: „Die 28-Stunden-Woche befristet finde ich gut, auch wenn ich sie jetzt noch nicht brauche. Jedoch ich will mich in der Zukunft nicht entscheiden müssen zwischen Kindern und Beruf.“ Und mit Blick auf die Schließungspläne von Siemens äußerte sie, dass sie auch zukünftig ihr Einkommen in Offenbach bei Siemens verdienen wolle.

Markus Philippi, GKN-Betriebsratsvorsitzender, „Entweder gibt es morgen ein akzeptables Ergebnis und wir treffen uns beim Feiern oder wir treffen uns gemeinsam bei der nächsten Stufe der Eskalation.“

Die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Offenbach, Marita Weber, zieht am Ende der Kundgebung eine positive Bilanz der bisherigen Warnstreiks: „Die bisherige gute Beteiligung hat deutlich gemacht, dass die Kolleginnen und Kollegen hinter der Forderung nach 6 Prozent und einer Arbeitszeit, die zum Leben passt, stehen. Sie werden auch dafür eintreten!“

Diese Einschätzung teilt auch der Erste Bevollmächtigte der Frankfurter IG Metall, Michael Erhardt: „Die Kolleginnen und Kollegen stehen hinter unseren Forderungen. Wenn es nötig wird, eine Schippe drauf zu legen, um unsere Forderungen durchzusetzen, werden wir das tun.“

Von: fb

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